“Olga” von Bernhard Schlink

Die Geschich­te der Lie­be zwi­schen einer Frau, die gegen die Vor­ur­tei­le ihrer Zeit kämpft, und einem Mann, der sich mit afri­ka­ni­schen und ark­ti­schen Eska­pa­den an die Träu­me sei­ner Zeit von Grö­ße und Macht ver­liert. Erst im Schei­tern wird er mit der Rea­li­tät kon­fron­tiert – wie vie­le sei­nes Volks und sei­ner Zeit. Die Frau bleibt ihm ihr Leben lang ver­bun­den, in Gedan­ken, Brie­fen und einem gro­ßen Aufbegehren.

Ein Dorf in Pom­mern am Ende des 19. Jahr­hun­derts. Olga ist Wai­se, Her­bert der Sohn des Guts­herrn. Sie ver­lie­ben sich und blei­ben gegen den Wider­stand sei­ner Eltern ein Paar, das immer wie­der zuein­an­der fin­det, auch als Olga Leh­re­rin wird und er zu Aben­teu­ern nach Afri­ka, Ame­ri­ka und Russ­land reist. Vom Kampf gegen die Here­ro zurück­ge­kehrt, vol­ler Träu­me von kolo­nia­ler Macht und Grö­ße, will er für Deutsch­land die Ark­tis erobern. Sei­ne Expe­di­ti­on schei­tert, und die Bemü­hun­gen zu sei­ner Ret­tung enden, als der Ers­te Welt­krieg aus­bricht. Olga sieht ihn nicht wie­der und bleibt ihm doch auf ihre eige­ne Wei­se verbunden.

Erzählt wird die Geschich­te einer star­ken, klu­gen Frau, die mit­er­le­ben muss, wie nicht nur ihr Gelieb­ter, son­dern ein gan­zes Volk den Bezug zur Rea­li­tät ver­liert. Es wird die Fra­ge ihres Lebens: War­um den­ken die Deut­schen zu groß? Wie­der und wieder?

Olga ist auf­recht, mutig, aber auch duld­sam und ihr gan­zes lan­ges Leben auf sich allein gestellt. Durch den schrift­stel­le­ri­schen Kniff der Drei­tei­lung ler­nen wir Olga aus ver­schie­de­nen Per­spek­ti­ven ken­nen. Im drit­ten Teil, ihren Brie­fen, wird das Bild von Olga wen­dungs­reich ver­voll­stän­digt. Schlink ist Jurist. Sei­ne Spra­che ist prä­zi­se, sein Erzähl­stil kon­zen­triert. Die Wucht der Geschich­te liegt in ein­zel­nen Sätzen.

 B.K., Sand­hau­sen

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