“Offene See” von Benjamin Myers

Der jun­ge Robert weiß schon früh, dass er wie alle Män­ner sei­ner Fami­lie Berg­ar­bei­ter sein wird. Dabei ist ihm Enge ein Graus. Er liebt Natur und Bewe­gung, sehnt sich nach der Wei­te des Mee­res. Daher beschließt er kurz nach dem Zwei­ten Welt­krieg, sich zum Ort sei­ner Sehn­sucht, der offe­nen See, auf­zu­ma­chen. Fast am Ziel ange­kom­men, lernt er eine älte­re Frau ken­nen, die ihn auf eine Tas­se Tee in ihr leicht her­un­ter­ge­kom­me­nes Cot­ta­ge ein­lädt. Eine Frau wie Dul­cie hat er noch nie getrof­fen: unver­hei­ra­tet, allein lebend, unkon­ven­tio­nell, mit sehr kla­ren und für ihn uner­hör­ten Ansich­ten zu Ehe, Fami­lie und Reli­gi­on. Aus dem Nach­mit­tag wird ein län­ge­rer Auf­ent­halt, und Robert lernt eine ihm voll­kom­men unbe­kann­te Welt ken­nen. In den Gesprä­chen mit Dul­cie wan­delt sich sein von den Eltern gepräg­ter Blick auf das Leben. Als Dank für ihre Groß­zü­gig­keit bie­tet er ihr sei­ne Hil­fe rund um das Cot­ta­ge an. Doch als er eine wild wuchern­de Hecke stut­zen will, um den Blick auf das Meer frei­zu­le­gen, ver­bie­tet sie das barsch. Eben­so ableh­nend reagiert sie auf ein Manu­skript mit Gedich­ten, das Robert fin­det. Gedich­te, die Dul­cie gewid­met sind, die sie aber auf kei­nen Fall lesen will.

Bei man­chen Büchern wünscht man sich, dass man noch ein biss­chen län­ger dar­an lesen könn­te. Auch wenn man seit den ers­ten Sei­ten weiß, wie die Geschich­te aus­geht, ist die Ent­wick­lung bis dort­hin lesens­wert. In bild­haf­ter Spra­che beschreibt Myers Natur und Cha­rak­te­re, humor­voll und ein­fühl­sam die Annä­he­rung der bei­den Haupt­fi­gu­ren. Ein zau­ber­haf­tes Lesevergnügen.

B. K., Sandhausen

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Weihnachtswünsche

Es ist mal wie­der so weit, über­all wer­den flei­ßig Wunsch­lis­ten geschrie­ben und ver­teilt. Auch die Gemein­de­bi­blio­thek hat wie­der ihre Bücher­wün­sche zusammengestellt.

Ab dem 1. Advent wer­den die Buch­wün­sche auf dem roten Regal im Ein­gangs­be­reich der Biblio­thek prä­sen­tiert. Vom Koch­buch über Kri­mi, Thril­ler, Roman­ze oder Sach­buch gibt es eini­ges zu ent­de­cken. Ent­neh­men Sie eine Kar­te mit dem Buch­wunsch und bestel­len das Buch (ger­ne in der Bücher­stu­be am Rat­haus), rei­chen Sie das Buch mit der Quit­tung ein und Sie bekom­men einen Spen­den­be­leg aus­ge­stellt. Außer­dem haben Sie die Mög­lich­keit, Ihren Namen als Spen­der/-in ein­tra­gen zu las­sen und als Erste/-r in dem Buch zu schmö­kern. Wenn Sie noch Fra­gen zum Ablauf haben, so ist das Team der Biblio­thek ger­ne behilflich.

Wir wün­schen noch eine schö­ne Adventszeit!

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“Der letzte Satz” von Robert Seethaler

Gus­tav Mahler auf sei­ner letz­ten Rei­se – das ergrei­fen­de Por­trät des Aus­nah­me­künst­lers. Nach „Das Feld“ und „Ein gan­zes Leben“ der neue Roman von Robert Seethaler.

An Deck eines Schif­fes auf dem Weg von New York nach Euro­pa sitzt Gus­tav Mahler. Er ist berühmt, der größ­te Musi­ker der Welt, doch sein Kör­per schmerzt, hat immer schon geschmerzt. Wäh­rend ihn der Schiffs­jun­ge sanft, aber reso­lut umsorgt, denkt er zurück an die letz­ten Jah­re, die Som­mer in den Ber­gen, den Tod sei­ner Toch­ter Maria, die er manch­mal noch zu sehen meint. An Anna, die ande­re Toch­ter, die gera­de unten beim Früh­stück sitzt, und an Alma, die Lie­be sei­nes Lebens, die ihn ver­rückt macht und die er längst ver­lo­ren hat. Es ist sei­ne letz­te Reise.

“Der letz­te Satz” ist das ergrei­fen­de Por­trät eines Künst­lers als müde gewor­de­ner Arbei­ter, dem die Ver­gan­gen­heit in Form glas­kla­rer Momen­te der Schön­heit und des Bedau­erns entgegentritt.

Reflek­tio­nen eines älte­ren kran­ken Man­nes wäh­rend einer See­fahrt von New York nach Euro­pa. Dicht erzählt in lei­ser Spra­che. See­tha­ler wählt dafür die Figur von Gus­tav Mahler. Es hät­te für das uni­ver­sel­le The­ma Rück­blick am Lebens­en­de auch eine fik­ti­ve Per­son wie in ‚Ein ein­fa­ches Leben“ sein kön­nen. Sprach­lich ein Vergnügen.

B. K., Sandhausen

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“Stille über dem Schnee” von Anita Shreve

Zusam­men mit sei­ner zwölf­jäh­ri­gen Toch­ter Nicky hat sich der erfolg­rei­che Archi­tekt Robert Dil­lon ins ein­sa­me New Hamp­shire zurück­ge­zo­gen. Doch erst als die bei­den in dem ver­schnei­ten Wald hin­ter ihrem Farm­haus ein erfrie­ren­des Neu­ge­bo­re­nes fin­den, stel­len sie sich der Tra­gö­die, die sie an die­sen men­schen­lee­ren Ort geführt hat … Eine berüh­ren­de Geschich­te über die Geheim­nis­se, die wir in uns tra­gen und doch irgend­wann mit­ein­an­der tei­len müs­sen, um Erlö­sung zu finden.

Ein neu­ge­bo­re­nes Kind wird im Schnee aus­ge­setzt – und es wird glück­li­cher­wei­se recht­zei­tig gefun­den. Auf den ers­ten Sei­ten wird die­ser Vor­fall zügig erzählt. Wie es zu die­ser unge­heu­er­li­chen Tat kam und wie die bei­den Men­schen, die das hilf­lo­se Bün­del gefun­den haben, damit umge­hen, wird von der Autorin behut­sam und nach­voll­zieh­bar ent­wi­ckelt. Unmerk­lich ent­fal­tet die Geschich­te eine Span­nung, so dass man das Buch kaum noch aus der Hand legen mag.

B.K., Sand­hau­sen

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Heiss auf Lesen

Seit 12 Jah­ren gibt es ihn schon, den Som­mer­le­seclub „Heiss auf Lesen“.  Wer geglaubt hat, er hät­te sei­nen Reiz ver­lo­ren, hat sich getäuscht. Nach wie vor wird das Ange­bot von den jun­gen Lesern begeis­tert angenommen.

92 Teil­neh­mer haben sich zum Som­mer­le­seclub ange­mel­det, von denen ins­ge­samt 82 Kin­der aktiv mit­ge­macht haben. Das Alter der Teil­neh­mer lag zwi­schen 7 und 14 Jahren.

Ins­ge­samt 420 Kin­der- und Jugend­bü­cher stan­den aus­schließ­lich den Club­mit­glie­dern in die­sem Jahr zur Ver­fü­gung. Aus die­sem Fun­dus wur­den 1.119 Bücher aus­ge­lie­hen, das heißt, jedes Buch war etwa 3 Mal unterwegs.

68 Kin­der haben min­des­tens 3 Bücher in den Som­mer­fe­ri­en gele­sen, womit sie berech­tigt waren, an der Ver­lo­sung teil­zu­neh­men. 45 Kin­der haben min­des­tens 5 Bücher gele­sen und 14 haben sogar mehr wie 10 Bücher gele­sen. Eine tol­le Leis­tung und ein Beleg dafür, wie gut die Akti­on noch immer ange­nom­men wird.

Das die Bücher nicht nur aus­ge­lie­hen, son­dern auch gele­sen wur­den, muss­ten die Leser bei der Rück­ga­be der Medi­en unter Beweis stel­len. Bei den Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern der Biblio­thek muss­ten sie Anga­ben zum Inhalt und eine Bewer­tung der gele­se­nen Bücher machen.

Die Abschluss­par­ty wur­de ein­ge­lei­tet mit einem begeis­tern­den Auf­tritt des Zau­be­rers Maxi­mus. Er ver­stand es mit sei­nen Zau­ber­küns­ten die anwe­sen­den Kin­der und ihre Eltern in sei­nen Bann zu zie­hen. Zum Abschluss sei­ner Show zog er aus den ins­ge­samt 68 Losen, die Namen von 10 Kin­dern einen Preis gewon­nen haben.

Die fünf flei­ßigs­ten Leser beka­men anschlie­ßend noch einen Bücher­gut­schein vom Freun­des­kreis der Biblio­thek überreicht.

Mög­lich ist der Som­mer­le­seclub nur durch groß­zü­gi­ge finan­zi­el­le Unter­stüt­zung. Die Freun­de der Gemein­de­bi­blio­thek Sand­hau­sen e.V., die Spar­kas­se Hei­del­berg und die Volks­bank Kur­pfalz haben mit ihren Sen­den dazu beigetragen.

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“Ich bleibe hier” von Marco Balzano

Ein idyl­li­sches Berg­dorf in Süd­ti­rol – doch die Zei­ten sind hart. Von 1939 bis 1943 wer­den die Leu­te vor die Wahl gestellt: ent­we­der nach Deutsch­land aus­zu­wan­dern oder als Bür­ger zwei­ter Klas­se in Ita­li­en zu blei­ben. Tri­na ent­schei­det sich für ihr Dorf, ihr Zuhau­se. Als die Faschis­ten ihr ver­bie­ten, als Leh­re­rin tätig zu sein, unter­rich­tet sie heim­lich in Kel­lern und Scheu­nen. Und als ein Ener­gie­kon­zern für einen Stau­see Fel­der und Häu­ser über­flu­ten will, leis­tet sie Wider­stand – mit Leib und Seele.

Tri­na ist eine jun­ge Leh­re­rin und lebt in Graun, einem hüb­schen Berg­dorf im Vinsch­gau. Doch die Zei­ten sind düs­ter. Die von Hit­ler und Mus­so­li­ni aus­ge­han­del­te «Gro­ße Opti­on» zwingt sie, wie alle deutsch­spra­chi­gen Süd­ti­ro­ler, zu einer Ent­schei­dung: ent­we­der ins Deut­sche Reich aus­zu­wan­dern oder wei­ter in Ita­li­en Bür­ger zwei­ter Klas­se zu sein. Tri­na bleibt – obwohl sie in ihrem Dorf nicht als Leh­re­rin tätig sein darf. Und sie bleibt auch, als nach dem Krieg ihr Dorf einem Stau­see wei­chen soll, einem Ener­gie­pro­jekt, das kei­ne Rück­sicht auf Mensch und Natur nimmt. Mar­co Bal­za­no erzählt eine Geschich­te von Leid, Wider­stand und Mut – eine uni­ver­sel­le Para­bel dar­über, was uns Men­schen aus­macht und wofür wir ein­ste­hen müssen.

Wann ist es rich­tig, an einer ein­mal getrof­fe­nen Ent­schei­dung fest­zu­hal­ten, wann soll­te man sich neu ent­schei­den. Ein­drucks­voll beschreib Bal­za­no die Geschich­te einer Süd­ti­ro­ler Fami­lie in schwie­ri­gen Zei­ten. Gut recher­chiert und bedrückend.

B. K., Sandhausen

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“Mein Leben mit Martha” von Martina Bergmann

Mar­ti­na küm­mert sich um Mar­tha. Mar­tha ist Mit­te acht­zig und in einer »poe­ti­schen Ver­fas­sung«. So nann­te das Hein­rich, der Mann, mit dem Mar­tha fast vier­zig Jah­re lang zusam­men­leb­te. Aber jetzt ist Hein­rich tot, und Mar­ti­na beschließt, sich der alten Dame anzu­neh­men, ohne mit ihr ver­wandt zu sein oder sie auch nur gut zu ken­nen. Oder ist es viel­mehr Mar­tha, die sich Mar­ti­na aus­ge­sucht hat? So genau ist das nicht mehr aus­zu­ma­chen, aber es ist auch nicht wich­tig, weil sie näm­lich bei­de glück­lich sind, so wie es ist. Mar­ti­na Berg­mann tritt in ihrem eben­so kla­ren wie empa­thi­schen Bericht den Gegen­be­weis dafür an, dass die Betreu­ung eines demen­ten Men­schen eine Bür­de sein muss. Sie schil­dert, wie es sich anfühlt, mit jeman­dem zusam­men­zu­le­ben, der trotz sei­ner Ein­schrän­kun­gen klug und humor­voll, ja gera­de­zu hell­sich­tig ist. Ein glän­zend geschrie­be­nes Plä­doy­er für das wür­de­vol­le Zusam­men­le­ben der Gene­ra­tio­nen. Und ein bewe­gen­des Por­trait zwei­er unkon­ven­tio­nel­ler Frauen.

Es ist berüh­rend zu lesen, wie selbst­ver­ständ­lich sich Mar­ti­na um Mar­tha küm­mert, ohne mit ihr fami­li­är ver­bun­den zu sein. Wie tole­rant sie mit dem ‘poe­ti­schen Zustand’ ihres Schütz­lings umgeht und sich dadurch der Witz der Situa­ti­on oder Bemer­kung oft­mals erst ent­fal­ten kann. Das Buch wird in der Kate­go­rie ‘Roman’ geführt, doch beschreibt Mar­ti­na Berg­mann ihr tat­säch­li­ches Leben mit Mar­tha. Bewundernswert.

B. K., Sandhausen

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“Miss Bensons Reise” von Rachel Joyce

»Dies ist die Geschich­te einer spek­ta­ku­lä­ren Frau­en­freund­schaft, über die Wun­der der Welt und die Freu­de am Unbe­kann­ten – und damit das per­fek­te Gegen­mit­tel zu die­ser selt­sa­men, ein­ge­schränk­ten Zeit, die wir gera­de durch­ma­chen.« Der SPIE­GEL-Best­sel­ler von Rachel Joyce.

Raus aus dem grau­en Lon­don der fünz­i­ger Jah­re, hin­ein ins Aben­teu­er bis ans ande­re Ende der Welt. Mar­gery Ben­son und ihre jun­ge Assis­ten­tin Enid Pret­ty wagen sich auf den Weg nach Neu-Kale­do­ni­en, um ihre Lebens­träu­me wahr zu machen. Eine hin­rei­ßen­de Geschich­te über Freund­schaft und Frei­heit, vol­ler Mut, Hoff­nung und Humor.

»Es ist nie zu spät, sich selbst zu über­ra­schen, dar­an wird man sel­ten mit so viel Wär­me und Witz erin­nert wie in die­sem Roman.« Freundin

Zwei unver­gess­li­che Freun­din­nen auf der Rei­se ihres Lebens: der gro­ße Roman von Rachel Joy­ce, Autorin des Welt-Best­sel­lers »Die unwahr­schein­li­che Pil­ger­rei­se des Harold Fry«.

Kann man ohne wirk­lich fun­dier­te Kennt­nis­se und sorg­fäl­ti­ge Vor­be­rei­tung in den 1950er Jah­ren zu einer Expe­di­ti­on zum ande­ren Ende der Welt auf­bre­chen. Mit einer Part­ne­rin, die noch weni­ger Ahnung von allem hat? Rachel Joy­ce zeigt, dass zwar so eini­ges schief gehen kann, doch mit einem Ziel vor Augen und einem ver­läss­li­chen, uner­schüt­ter­lich zuver­sicht­li­chen Men­schen an der Sei­te ist Vie­les über­wind­bar. Ein warm­her­zi­ges, span­nen­des und gele­gent­lich skur­ri­les Buch über Träu­me, Freund­schaft und die Fra­ge, was im Leben wich­tig ist.

B. K., Sandhausen

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Comedy-Lesung mit Helga Becker

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Ferienspaß — Weltall -

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