Jakop Jacobsen ist stets ein Einzelgänger gewesen, seit seiner Jugend in einem abgelegenen Tal in Norwegen. Sein bester Freund Pelle ist eine Handpuppe, mit der er lange Gespräche führt und die deutlich schlagfertiger ist als er selbst. Und er hat ein merkwürdiges Hobby: Jakop geht gern auf fremde Beerdigungen. Er gibt sich dort als Freund des Toten aus, bei den Familien der Toten fühlt er sich wohl. Dumm nur, wenn jemand sein falsches Spiel durchschaut ... So wie Agnes. Jakop verliebt sich in sie und hofft, dass sie ihn trotz seiner Eigenart und des vorlauten Pelle erhört.
„Ein treuer Freund“ ist ein philosophischer Schelmenroman, eine herrlich schräge Liebesgeschichte und eines von Jostein Gaarders schönsten Büchern.
Jakop ist schüchtern, einsam und wünscht sich so sehr eine große Familie, die er nie hatte. Sein einziger Freund ist Pelle. Um ein bisschen am Familiengefühl anderer teilzuhaben, besucht Jakop Beerdigungen. Oftmals kennt er die Verstorbenen gar nicht, was er bei dem anschließenden Leichenschmaus witzig, unverfroren und auch wortgewaltig überspielt. Irgendwann fliegt eine erfundene Bekanntschaft auf und an anderer Stelle erfährt der Leser, wer Freund Pelle ist. Eine Geschichte über die Kraft der Imagination. Ein langsames Buch — traurig, originell und doch hoffnungsvoll.
B.K., Sandhausen