“Himmel und Hölle” von Alice Munro

In neun Geschich­ten, die vor­der­grün­dig all­täg­lich-harm­los wir­ken wie ein Kin­der­spiel, lässt Ali­ce Mun­ro rät­sel­vol­le Bezie­hun­gen und ver­dräng­te Schuld aufblit­zen. Sie erzählt von bestür­zend küh­nen Momen­ten des Aus­bre­chens aus dem eige­nen Leben: das ist der Stoff, aus dem ihre Erzäh­lun­gen sind.

Die Geschich­ten ent­füh­ren den Leser an jenen einzigar­tigen Ort, an dem eine uner­war­te­te Wen­dung den Bogen eines gan­zen Lebens zum Auf­leuch­ten brin­gen kann. 

Sehr schön, jede ein­zel­ne Geschich­te. Und eine loh­nen­de Lese­er­fah­rung auch für Leser, die sich nor­ma­ler­wei­se nicht mit Kurz­ge­schich­ten beschäf­ti­gen. Sie packen schon nach weni­gen Zei­len. Dabei bewun­de­re ich an den Geschich­ten vor allem, dass sie ver­schie­de­ne Per­so­nen durchs Bild lau­fen lässt, bei denen sie es schafft, mit weni­gen Sät­zen das gan­ze (rele­van­te) Leben und den wah­ren Cha­rak­ter zu beschrei­ben. Viel­leicht ist am Leben aber auch ein­fach nicht mehr rele­vant? Qua­si ein Anspiel­tipp ist die Geschich­te „Trost“.

Oli­ver S., Sand­hau­sen

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