“Mein drittes Leben” von Daniela Krien

Lin­da führt ein Bil­der­buch­le­ben. Ihre Arbeit als Kura­to­rin für eine Kunst­stif­tung füllt sie aus, sie ist ver­hei­ra­tet mit dem Maler Richard, sie haben eine gemein­sa­me Toch­ter, Son­ja, leben in einer groß­zü­gi­gen Alt­bau­woh­nung in Leip­zig. Sie sind erfolg­reich, gut situ­iert, glück­lich und arg­los. Doch in ein paar Sekun­den der Unacht­sam­keit nimmt das Schick­sal Lin­da alles: das Leben der 17-jäh­ri­gen Toch­ter, die von einem Lkw über­fah­ren wird, die eige­ne Gesund­heit, den Schlaf. Die Trau­er ist über­mäch­tig und boden­los. Doch es gibt sie, die fei­nen Fäden, die Lin­da in der Welt fest­hal­ten. Da sind ein Haus und ein Hof im Nie­mands­land, die ihr Zuflucht bie­ten und die Hand­griff um Hand­griff erfor­dern, da ist die Freu­de dar­über, wie­der lesen zu kön­nen, die gezack­ten Rän­der einer satt oran­ge­far­be­nen Tul­pe, die Wär­me der Früh­lings­son­ne, da ist die Hün­din Kaja. Aus­ge­rech­net die Toch­ter einer ande­ren Frau holt Lin­da ins Leben zurück, und da ist immer noch: ihr Lebens­mensch, ihr Mann Richard.

Lin­da, eine beruf­lich erfolg­rei­che Frau, führt eine glück­li­che Ehe und es fehlt ihr an Nichts, bis der plötz­li­che Unfall­tod ihrer 17-jäh­ri­gen Toch­ter und ihre eige­ne Krebs­er­kran­kung ihr den Boden unter den Füßen ent­zieht. Sie fällt in ein dunk­les Loch der Trau­er, aus dem sie in rund 4 Jah­ren ganz lang­sam wie­der zum Leben zurück­fin­det. Ein emo­tio­nal über­zeu­gen­der und sprach­lich gut zu lesen­der Roman.

E. L., Sandhausen

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