“Dünnes Eis” von Theres Essmann

Kurz vor ihrem hun­derts­ten Lebens­jahr wird Mari­et­ta von einer selt­sa­men Unru­he ergrif­fen. Dabei macht sie sich nicht viel aus den Geburts­ta­gen, viel­mehr beschäf­tigt sie, was in ihrer Umge­bung pas­siert. In das Zim­mer ihrer Heim­nach­ba­rin Gise­la ist Herr Tacke ein­ge­zo­gen, mür­risch und ein alter Nazi, wird gemun­kelt. Und in der Flücht­lings­un­ter­kunft neben­an lebt ein klei­ner Jun­ge, der sie an ihren Sohn erin­nert, der vor vie­len Jahr­zehn­ten die Flucht aus den Ost­ge­bie­ten nicht über­lebt hat.
Nach und nach mel­den sich die Geis­ter der Ver­gan­gen­heit und for­dern sie auf, sich end­lich dem schmerz­haf­tes­ten Ereig­nis ihres Lebens zuzu­wen­den, das sie jahr­zehn­te­lang in ihrem tiefs­ten Inne­ren ver­gra­ben hat­te. Durch eine Begeg­nung fin­det sie den Mut, sich ihrer dun­kels­ten Stun­de zu stellen.
Ein sehr berüh­ren­der Roman, der ein­dring­lich von den Wun­den des Krie­ges erzählt und von der Kraft der Ver­söh­nung. Ich habe das Buch mit Genuss gelesen. 
Armin B. Sandhausen

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