“Liebe und Verderben” von Kristin Hannah

1974: Als Len­o­ra All­bright mit ihren Eltern nach Alas­ka zieht, ist die Fami­lie vol­ler Hoff­nung, das Trau­ma des Krie­ges, das der Vater in Viet­nam davon­ge­tra­gen hat, hin­ter sich zu las­sen. In Matthew, dem Sohn der Nach­barn, fin­det Leni einen engen Freund, und aus ihrer Ver­traut­heit ent­wi­ckelt sich bald eine jun­ge Lie­be. Doch auf die Schön­heit des Som­mers in Alas­ka folgt unwei­ger­lich die Fins­ter­nis des Win­ters, und je län­ger die­se andau­ert, des­to weni­ger ver­mag Lenis Vater die in ihm woh­nen­den Dämo­nen zu bän­di­gen. Schon bald müs­sen die bei­den jun­gen Lie­ben­den um ihr Mit­ein­an­der kämp­fen – bis sie eines Tages aus­zu­bre­chen versuchen …

Mit emo­tio­na­ler Wucht erzählt Kris­tin Han­nah eine gro­ße Geschich­te über unse­re Ver­letz­lich­keit, wenn wir zum ers­ten Mal lie­ben, über die dunk­len Sei­ten der Lie­be und über die nie­mals enden­de Ver­bun­den­heit zwi­schen einer Mut­ter und ihrem Kind.

Der deut­sche Titel klingt ein biss­chen unglück­lich kit­schig. ‚The Gre­at Alo­ne‘ heißt er im Ori­gi­nal und in sei­ner Dop­pel­deu­tig­keit fin­de ich ihn sehr pas­send. Ein­drück­lich und packend beschreibt die Autorin das Über­le­ben in einer rau­en Natur, die mit Roman­ti­kern oder Uner­fah­re­nen kein Nach­se­hen hat. Grau­sam sind die Beschrei­bun­gen der häus­li­chen Gewalt, in der die Fami­li­en­mit­glie­der fast hilf­los allein blei­ben. Mit ver­wo­ben sind die The­men Nach­bar­schaft, Fami­lie und Loya­li­tät. Nicht alles fin­de ich stim­mig, den­noch ist das Buch ein ein­drück­li­ches Leseerlebnis.

B. K., Sandhausen

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