Am 1. Juli war in der Gemeindebibliothek der Kabarettist Franz Kain aus Weinheim zu Gast mit seinem Programm “Kain allein daheim 2”. Er traf den Nerv der etwa 50 anwesenden Gäste, die nach zwei Jahren Corona-Pandemie sichtlich begeistert waren über die witzig-spritzige Abwechslung. Als erstes fiel mit einem Augenzwinkern dem Künstler auf, dass die Anwesenden wohl über jede Menge Schals und ungenutzten Jacken verfügen, da vor Programmbeginn viele Stühle schon damit belegt waren. Sehr oft nickten die Zuschauer zustimmend, wenn die Sprache auf vollgestellte Speicher oder Kellerräume sowie Garagen kam. Meist unnützes Zeug, aber man hängt eben dran und schwelgt beim Entrümpeln in Nostalgie. Der erste Schulranzen, das Diktatheft, die Lieblingshose in Breitcord mit Schlag … ! Es ging auch um das unnütze Zeug in der “Gruschdel-Schublade”, die entweder in der Küche oder im Wohnzimmer zu finden sei. Die regelmäßigen Fahrten zu der Abfallanlage zwecks Sperrmüllentsorgung sorgte für neue Freunde. Man sah immer die gleichen Personen in der Warteschlange. Spontane Sitzgelegenheiten aus div. vorhandenem Material wurden geschaffen und eine gewisse Gemütlichkeit entstand, um die Zeit zu überbrücken. Ein weiteres Thema war die Beziehung. Am ersten Tag der Pandemie wurde noch intensiv gekuschelt und erzählt; der zweite Tag war schon weniger gesprächsintensiv. Am dritten Tag die räumliche Trennung auf einer Ebene und danach die Trennung über verschiedene Etagen. Man hatte sich eben nicht mehr so viel zu sagen.
Franz Kain verstand es sein Publikum zu nehmen und bereitete ihm dadurch einen schönen Abend, der leider viel zu schnell vorbeiging. Wir dürfen auf seine kommenden Projekte gespannt sein.
BiKö