“Kleine Feuer überall” von Celeste Ng

Es brennt! In jedem der Schlaf­zim­mer hat jemand Feu­er gelegt. Fas­sungs­los steht Ele­na Richard­son im Bade­man­tel und den Ten­nis­schu­hen ihres Soh­nes drau­ßen auf dem Rasen und starrt in die Flam­men. Ihr gan­zes Leben lang hat­te sie die Erfah­rung gemacht, »dass Lei­den­schaft so gefähr­lich ist wie Feu­er«. Des­halb pass­te sie so gut nach Shaker Heights, den wohl­ha­ben­den Vor­ort von Cleve­land, Ohio, in dem der Außen­an­strich der Häu­ser eben­so gere­gelt ist wie das All­tags­le­ben sei­ner Bewoh­ner. Ihr Mann ist Part­ner einer Anwalts­kanz­lei, sie selbst schreibt Kolum­nen für die Lokal­zei­tung, die vier halb­wüch­si­gen Kin­der sind bis auf das jüngs­te, Isa­bel, wohl­ge­ra­ten. Doch es brennt. Ele­nas schein­bar unan­fecht­ba­res Idyll – alles Asche und Rauch?

Das schön geord­ne­te Leben einer ame­ri­ka­ni­schen Klein­stadt — eine Illu­si­on! Mit leich­tem Schreib­stil lässt uns Ng in den All­tag der Prot­ago­nis­ten rein­schlüp­fen bis wir als Leser wen­dungs­reich in die Dra­ma­tik mit rein­ge­zo­gen wer­den. Alles ist plau­si­bel, eini­ges ver­zeih­lich und gleich­wohl unend­lich trau­rig.

B. K., Sandhausen

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